Next Level Solar Design: Wie Airteam, Eturnity und Strombauer PV-Planung neu denken - Airteam

Next Level Solar Design: Wie Airteam, Eturnity und Strombauer PV-Planung neu denken

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Dach hoch, Laptop auf, Angebot fertig – was wie Zukunftsmusik klingt, ist für Strombauer bereits Alltag. Im gemeinsamen Webinar von Airteam, Eturnity und Strombauer wurde sehr konkret, wie Drohnenaufmaß und Planungssoftware zusammenarbeiten und die PV-Planung massiv beschleunigen.

In diesem Beitrag fassen wir die wichtigsten Einblicke und Zitate aus dem Webinar zusammen und zeigen, was der “Next Level Solar Design”-Workflow für Handwerksbetriebe in der Praxis bedeutet.


Vom Zollstock zur Drohne – warum sich PV-Planung ändern muss

Am Anfang jeder Dachsanierung oder PV-Anlage steht dasselbe Problem: verlässliche Gebäudedaten. Bisher hieß das in vielen Betrieben:

  • Leiter anstellen
  • aufs Dach klettern
  • mit Maßband oder Laser messen
  • Ziegel zählen
  • skizzieren und später im Büro nachzeichnen

Airteam-Moderator Jos brachte es im Webinar auf den Punkt:

Die Tools an sich sind spannend. Aber am Ende des Tages geht’s um die Implementierung. Durch dieses Werkzeug Drohne wird der Zugang zur Technologie und zur Software im Handwerk eben sehr, sehr leicht.

Auch Marius Wegener, Geschäftsführer von Strombauer, kennt den Schmerz aus der Praxis. Er startete vor fünf, sechs Jahren ganz klassisch:

Wir haben mit Zollstock und Maßband gearbeitet, die Leiter ans Dach gestellt, vermessen, die ersten Planungen noch auf Papier gemacht.

Mit steigender Projektzahl wurde schnell klar: So ist das weder effizient noch skalierbar – insbesondere in Zeiten der Energiewende, in denen Schnelligkeit und Qualität zählen.


Airteam: Digitales Aufmaß als Fundament für präzises Solar-Design

Airteam setzt genau hier an: Drohnenaufmaß statt Dachbegehung.

Der Prozess im Überblick:

  1. Vor-Ort-Termin wie gewohnt – aber ohne Leiter.
  2. Drohnenflug um das Gebäude, beim Einfamilienhaus oft nur 2–3 Minuten.
  3. Bilder-Upload in die Airteam Fusion Plattform.
  4. KI-Auswertung: Erstellung eines zentimetergenauen 3D-Zwillings von Dach und Fassade.
  5. Export der Planungsdaten – u. a. im speziellen Format für Eturnity.

Jos fasst die Effekte so zusammen:

Ihr spart bis zu 90 % Zeit vor Ort im Aufmaß als auch in der Aufarbeitung der Daten im Nachgang. Es ist sehr sicher – niemand muss mehr aufs Dach – und vor allem standardisiert.

Wichtige Vorteile für die PV-Planung:

  • Aktuelle, hochauflösende Daten statt veralteter, verpixelter Satellitenbilder
  • Störflächen wie Dachfenster, Lüfter und Schornsteine werden automatisch erkannt und im Modell berücksichtigt
  • Umgebung und Vegetation sind sichtbar – essenziell für realistische Verschattungsanalysen
  • Webbasierte Plattform: Kein Installationsaufwand, Daten zentral für das ganze Team zugänglich

Für Eturnity liefert Airteam eine GLB-Datei, die Dach, Fassade und Umgebung sowie die semantisch klassifizierten Dachflächen enthält – die Basis für den nächsten Schritt: das eigentliche Solar-Design.


Eturnity: Vom 3D-Modell zum unterschriftsreifen Angebot

Eturnity Solarexperte ist eine PV-Planungs- und Verkaufssoftware, die den gesamten Prozess von der Auslegung bis zum Angebot abbildet – webbasiert und herstellerunabhängig.

Felix Köhler von Eturnity beschreibt die Mission so:

Unsere Mission ist es, eure Planung und Angebotsprozesse stark zu vereinfachen, die Abschlussraten zu erhöhen und euren Kunden von Anfang bis Ende eine durchweg positive Erfahrung zu bieten.

Typischer Workflow mit Eturnity:

  1. Projekt anlegen (Adresse, Vorlage, Komponenten)
  2. 3D-Modell von Airteam als Eturnity-Datei importieren
  3. Dachflächen im 3D-Viewer sehen – inklusive aller Störflächen
  4. Mit wenigen Klicks Modulbelegung erstellen (Doppelklick auf die Dachfläche)
  5. Verbrauchsdaten, Tarife, Speicher, Wallboxen, Wärmepumpen hinzufügen
  6. Automatisch Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Eigenverbrauchsquoten erzeugen
  7. Stückliste, Deckungsbeitrag und Angebotspdf auf Knopfdruck generieren

Der große Hebel ist die Kombination mit Airteam:

Eturnity an sich ist schon super – aber mit Airteam einfach noch besser. Die 3D-Modelle können wir direkt hochladen, Störflächen sind schon eingezeichnet, was die Planung noch genauer und noch einfacher macht.

betont Felix.

Aus Kundensicht sticht vor allem das Angebot hervor: CI-konform, verständlich geschrieben, kompakt – kein 70-seitiges PDF, das niemand liest, sondern ein visuelles, leicht nachvollziehbares Dokument, das schnelle Entscheidungen ermöglicht.


Praxisbeispiel Strombauer: End-to-End-Workflow im Alltag

Strombauer ist PV-Installateur rund um Dortmund und gleichzeitig Großhändler mit eigenem Lager und Logistik in Bielefeld. Im Webinar zeigt Geschäftsführer Marius Wegener sehr konkret, wie sich sein Planungsworkflow entwickelt hat:

  1. Phase 1 – Manuell:
    Zollstock, Leiter, Papier, Ziegel zählen.

  2. Phase 2 – Drohnenfoto + Ziegel zählen:
    Drohne macht Fotos, Ziegel werden am Bildschirm gezählt, Maße händisch in K2 Base übertragen und dort Modulbelegung erstellt. Anschließend wird alles in Eturnity nachgezeichnet, um ein ordentliches Angebot zu erzeugen.

  3. Phase 3 – Airteam + K2 Base + Eturnity:
    Airteam erstellt ein 3D-Modell, das im Viewer vermessen wird. Die Maße wandern in K2 Base, dann weiter in Eturnity.

  4. Phase 4 – Airteam + Eturnity (heute):
    Seit der Intersolar nutzt Strombauer das neue GLB-Format von Airteam direkt in Eturnity.

Wir fliegen mit der Drohne das Dach ab, bekommen das vermessene 3D-Modell, das wir immer mit einer Messlatte überprüfen – in der Regel 99 oder 100 % Genauigkeit. Dann laden wir die Datei in Eturnity hoch und können dort in sehr kurzer Zeit planen.

Im Live-Demo-Teil zeigt Marius:

  • ca. 75 Drohnenfotos als Grundlage für ein Projekt
  • Import des GLB-Modells in Eturnity, exaktes Ausrichten auf der Karte
  • Automatische Modulbelegung per Doppelklick, manuelles Feintuning wie Tetris
  • Eingabe von Lastprofil, Strompreis, Speicher
  • Automatische Simulation inkl. Autarkie- und Eigenverbrauchsquote
  • Stückliste mit Deckungsbeitrag in Euro und Prozent, basierend auf hinterlegten Einkaufspreisen
  • Generierung eines fertigen Angebots-PDFs in wenigen Minuten

Vor der Umstellung dauerte eine saubere Planung schnell bis zu zwei Stunden. Heute spricht Felix von „5 bis maximal 20 Minuten im Residential-Bereich“, je nach Komplexität – inklusive Angebotsdokument.

Warum setzt Strombauer so klar auf dieses Setup? Laut Markus:

Ich sitze hier hauptsächlich, weil es vorangeht. Die Software wird immer besser, Wünsche wie die Zusammenarbeit mit Airteam werden gehört und umgesetzt. Und: Der Support funktioniert – wenn etwas nicht klappt, kümmert sich jemand in der Regel innerhalb eines Tages darum, dass wir weiterarbeiten können.


Was bedeutet das für Handwerksbetriebe konkret?

Aus dem Webinar lassen sich fünf zentrale Learnings für Dachdecker, Solarinstallateure und Zimmerer ableiten:

  1. Massive Zeitersparnis
    Drohnenaufmaß + Direktimport nach Eturnity reduzieren Feldzeit und Planungszeit drastisch. Mehr Anfragen können mit demselben Team bearbeitet werden.

  2. Höhere Datenqualität & weniger Fehler
    Zentimetergenaue 3D-Modelle und automatisch erkannte Störflächen minimieren Planungsfehler, Nacharbeiten und teure Materialkorrekturen.

  3. Mehr Sicherheit
    Niemand muss mehr aufs Dach – das reduziert Unfallrisiken und Versicherungsrisiken, besonders bei steilen oder schwer zugänglichen Dächern.

  4. Stärkeres Kundenerlebnis & bessere Abschlussquoten
    Visuelle 3D-Ansichten und verständliche Angebote schaffen Vertrauen. Wer beim Ersttermin ein durchgerechnetes Angebot vorlegt, gewinnt häufiger den Zuschlag.

  5. Skalierbarkeit im Team
    Durch die intuitive Bedienung können auch neue Mitarbeitende oder Azubis relativ schnell qualifizierte Planungen erstellen – Spezialwissen wird durch Software unterstützt.


So gelingt der Einstieg in den Next-Level-Workflow

Wer einen ähnlichen Workflow wie Strombauer etablieren will, kann in drei Schritten starten:

  1. Pilotprojekt mit Drohnenaufmaß
    Ein typisches Einfamilienhaus auswählen, mit Drohne befliegen (oder Airteam-Pilot buchen) und das erste 3D-Modell erstellen lassen.

  2. Eturnity-Integration testen
    Das Airteam-Modell als Eturnity-Format exportieren, in Eturnity importieren und eine vollständige Planung inkl. Angebot durchspielen.

  3. Team schulen & Prozesse standardisieren
    Klare Checklisten für Drohnenflug, Datenübergabe und Angebotsfreigabe definieren. Airteam und Eturnity bieten Schulungen und Support, um den Einstieg zu erleichtern.


Fazit:
“Next Level Solar Design” ist kein Buzzword, sondern ein sehr konkreter Workflow: Drohne starten, 3D-Modell erzeugen, in Eturnity planen, Angebot verschicken – sicherer, schneller und genauer als mit jeder Leiter und jedem Zollstock. Für Betriebe, die in der Energiewende vorne mitspielen wollen, ist jetzt der richtige Moment, diesen Schritt zu gehen.