RTK bei Drohnen: Warum Zentimetergenauigkeit dein Dachaufmaß verändert - Airteam

RTK bei Drohnen: Warum Zentimetergenauigkeit dein Dachaufmaß verändert

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Dächer mit der Drohne vermessen – das machen inzwischen viele Dachdecker, Solarteure, Zimmerer und Gerüstbauer. Aber sobald es um echte Vermessungsgenauigkeit geht, taucht ein Begriff immer wieder auf: RTK.

Was verbirgt sich dahinter, wozu brauchst du RTK in der Praxis – und wann reicht eine „normale“ Drohne? In diesem Artikel erhältst du eine klare, praxisnahe Einordnung aus Sicht des Handwerks.


1. Was ist RTK überhaupt?

RTK steht für Real Time Kinematic. Dahinter steckt ein Verfahren, mit dem die Position einer Drohne nicht nur auf ein paar Meter, sondern auf wenige Zentimeter genau bestimmt wird.

Normales GPS (oder GNSS) kennt drei Probleme:

  • Atmosphärische Störungen
  • Ungenauigkeiten in den Satellitensignalen
  • Ungenauigkeiten in der Drohnen-Antenne

RTK gleicht diese Fehler in Echtzeit aus, indem es:

  1. Korrekturdaten von einer Referenzstation (Basis) nutzt
  2. Diese Daten zur Drohne (Rover) sendet
  3. Die Position der Drohne laufend korrigiert – während des Fluges

Ergebnis: Du bekommst präzise, reproduzierbare Positionsdaten mit 2–3 cm Genauigkeit – die Grundlage für professionelle 3D-Modelle, Aufmaße und DIN-konforme Planung.


2. Wie funktioniert RTK bei Vermessungsdrohnen?

In der Praxis sieht das so aus:

  1. RTK-fähige Drohne
    Die Drohne hat ein spezielles RTK-Modul an Bord und empfängt GNSS-Signale (GPS, Galileo, GLONASS, etc.).

  2. Basisstation oder Korrekturdienst

    • Entweder stellst du eine eigene RTK-Basisstation auf der Baustelle auf
    • oder du nutzt einen Online-Korrekturdienst (NTRIP), der dir Korrekturdaten über das Mobilfunknetz liefert.
  3. Echtzeit-Korrektur
    Die Drohne empfängt parallel zu den Satellitensignalen die Korrekturdaten der Basis und berechnet daraus ihre exakte Position in Echtzeit.

  4. Photogrammetrie & 3D-Modell
    Die vermessungstauglichen Bilder werden anschließend z. B. über die Airteam Photogrammetrie-Pipeline verarbeitet. So entstehen zentimetergenaue 3D-Modelle, Punktwolken und Aufmaße, die du direkt für Planung, Statik oder Angebote nutzen kannst.


3. RTK vs. normales GPS: Der Unterschied in der Praxis

Merkmal Normale Drohne (GPS) RTK-Drohne
Positionsgenauigkeit ca. 1–3 m ca. 2–3 cm
Wiederholgenauigkeit stark schwankend stabil, reproduzierbar
Geeignet für grobe Flächenabschätzung professionelles Aufmaß / Statik
Kontrollpunkte nötig viele deutlich reduziert / gezielt
Risiko von Nacharbeiten hoch sehr gering

Für Werbefotos oder grobe Dachflächenabschätzungen reicht GPS oft.
Sobald du aber verbindlich kalkulierst, PV-Anlagen planst, Gerüste stellst oder Bauanträge vorbereitest, sind Meter-Abweichungen schlicht nicht akzeptabel.


4. Wozu brauchst du RTK bei der Dachvermessung?

Für Handwerksbetriebe bringt eine RTK-Drohne vor allem vier handfeste Vorteile:

4.1. Verlässliche Aufmaße und Angebote

  • Zentimetergenaue Flächen, Längen und Neigungen
  • Kaum Differenzen zwischen Planung und Realität
  • Weniger Nachträge, weniger Diskussionen mit Kunden oder Bauleitung

Gerade bei großen Dächern oder komplexen Geometrien (Gauben, Einschnitte, Anbauten) summieren sich kleine Messfehler schnell zu großen Kosten.

4.2. Präzise PV-Planung und Verschattungsanalyse

Für Solarteure und PV-Planer ist RTK fast Pflicht:

  • Exakte Dachneigungen und -ausrichtungen
  • Zentimetergenaue Positionen von Kaminen, Dachfenstern, Lüftern
  • Verlässliche Verschattungsanalysen und Ertragsprognosen

Mit Airteam kannst du z. B. direkt aus dem RTK-basierten 3D-Modell in Tools wie PV*SOL, Eturnity oder SolarEdge Designer exportieren – ohne manuelles Nachbauen in der Software.

4.3. Gerüstbau & Arbeitssicherheit

Gerüstbauer profitieren von:

  • präzisen Trauf- und Firsthöhen
  • exakten Längen und Eckpunkten der Fassaden
  • zuverlässigen Grundlagen für Statik und Materialdisposition

Fehlerhafte Höhenangaben oder unvollständige Aufmaße führen schnell zu Mehrfahrten, Umbauten und Zeitverlust auf der Baustelle. RTK reduziert dieses Risiko deutlich.

4.4. Dokumentation & Rechtssicherheit

Zentimetergenaue, georeferenzierte 3D-Modelle sind eine starke Basis für:

  • Beweissicherung vor/nach Montage (z. B. Dachschäden, Zustand vor PV-Installation)
  • Gutachten und Versicherungsfälle
  • Langfristige Dokumentation für Immobilienbestandshalter

Die Kombination aus RTK-Drohne + automatisierter Auswertung liefert eine nachvollziehbare, gespeicherte Datengrundlage – deutlich belastbarer als handschriftliche Skizzen.


5. Brauchst du wirklich RTK – oder reicht deine jetzige Drohne?

Eine einfache Entscheidungslogik:

Ohne RTK reicht aus, wenn du…

  • nur grobe Flächen zur ersten Kostenschätzung brauchst
  • überwiegend kleine Einfamilienhäuser mit einfachen Dächern bedienst
  • keine exakten 3D-Modelle oder CAD-/BIM-Daten benötigst

RTK ist sinnvoll bis notwendig, wenn du…

  • PV-Anlagen mit Ertragsprognosen planst
  • regelmäßig Gewerbedächer, Hallen oder komplexe Dächer vermisst
  • Daten für Statik, Gerüstbau oder Bauantrag brauchst
  • bei jedem Projekt Nachträge und Messfehler minimieren willst
  • deine Daten direkt in PV-, CAD- oder BIM-Software überführen möchtest

Kurz gesagt:
Sobald du mit deinen Drohnen-Aufmaßen verbindlich kalkulierst oder planst, solltest du auf RTK setzen.


6. So läuft ein RTK-Dachaufmaß mit Airteam ab

Mit Airteam bekommst du nicht nur die RTK-Hardware, sondern den kompletten Workflow:

  1. Flugplanung

    • Projekt anlegen, Objekt markieren
    • Automatischer Flugplan für deine RTK-Drohne
  2. Drohnenflug vor Ort

    • Flugzeit meist nur wenige Minuten
    • RTK sorgt im Hintergrund für Zentimetergenauigkeit
    • Kein Dachbetreten, kein Absturzrisiko
  3. Upload & Verarbeitung

    • Bilder hochladen
    • Die KI-gestützte Photogrammetrie-Pipeline erstellt automatisch:
      • 3D-Modell
      • Aufmaße & Berichte
      • Planungsdaten für Dach, PV oder Gerüstbau
  4. Export in deine Software

    • Direkter Export in z. B. PV*SOL, Eturnity, SolarEdge Designer, AutoCAD, SketchUp, IFC/BIM
    • Keine doppelte Dateneingabe, kein mühsames Nachbauen

Viele Betriebe sparen damit 75–97 % Vermessungszeit gegenüber klassischem Handaufmaß – und vermeiden gleichzeitig teure Messfehler.


7. Häufige Fragen zu RTK-Drohnen im Handwerk

Brauche ich mit RTK noch Passpunkte?

Je nach Genauigkeitsanforderung kannst du die Anzahl deutlich reduzieren. Für viele Dach- und PV-Projekte reicht RTK völlig aus. Für hochnormierte Vermessungsaufgaben können vereinzelt kontrollierte Referenzpunkte sinnvoll sein – Airteam unterstützt beide Workflows.

Was passiert, wenn das RTK-Signal ausfällt?

Die Drohne fliegt weiter mit normalem GNSS. Für das konkrete Projekt bedeutet das, dass einzelne Bilder ggf. nicht mehr im Zentimeterbereich liegen. Moderne Systeme zeigen dir den Status an, damit du bei Bedarf nachfliegen oder ergänzen kannst.

Ist RTK kompliziert einzurichten?

Nein – bei Airteam sind RTK-Workflows so gestaltet, dass Handwerksbetriebe ohne Vermessungshintergrund damit arbeiten können.
Mit Starter-Sets und Schulungen wirst du Schritt für Schritt in den Prozess eingeführt, von der Einrichtung bis zum fertigen 3D-Modell.


Fazit: RTK ist der Schlüssel zur professionellen Dachvermessung

RTK macht aus einer „Drohne mit Kamera“ eine echte Vermessungsdrohne.
Für Handwerker bedeutet das:

  • Zentimetergenaue 3D-Daten statt grober Schätzungen
  • Schnellere Aufmaße und weniger Fahrten
  • Sichere Kalkulationen, weniger Nachträge und Diskussionen
  • Direkte Nutzung in deiner PV-, CAD- oder BIM-Software

Wenn du deine Dachvermessung auf das nächste Level bringen willst, ist der Schritt zur RTK-Drohne in Kombination mit einer Plattform wie Airteam der logische nächste Schritt.

Tipp:
Teste einen typischen Projektfall (z. B. ein größeres Gewerbedach) einmal klassisch und einmal mit RTK-Drohne + Airteam. Der Unterschied bei Zeit, Genauigkeit und Sicherheit ist meist so deutlich, dass sich die Investition sehr schnell rechnet.